Planen Sie einen Besuch des Gallo-Römischen Museums? Dann buchen Sie Ihre Tickets am besten im Voraus. Dann sind Sie sicher, dass Sie das Museum besuchen können und wir müssen am Eingang niemanden enttäuschen.

Sie kennen doch bestimmt die weißen Marmorskulpturen aus der Antike. Wussten Sie eigentlich, dass die alten Griechen und Römer sie farbenfroh bemalten, und zwar von Kopf bis Fuß? In dieser faszinierenden Ausstellung erleben Sie, wie diese Bildhauerarbeiten tatsächlich aussahen.

Nicht weiß, sondern bunt

Wie wurden die weißen Marmorskulpturen in der Antike bemalt? Der deutsche Archäologe Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann untersucht das schon seit Jahren. Er fertigte zusammen mit seiner Frau Ulrike Koch-Brinkmann Dutzende von Rekonstruktionen in wahrer Größe an und nutzte dabei genau die damals angewandten Techniken. Die farbenfrohen Skulpturen von Kaisern, Göttern und mythologischen Figuren reisen nun um die Welt und haben bereits Hundertausende von Besuchern in ihren Bann gezogen. Jetzt sind sie in Tongeren zu sehen.

Ein mitreißendes Erlebnis

Eine Video-Installation führt Sie in die Ausstellung ein. Sie entdecken dort, wie oft wir weißen Marmorskulpturen begegnen: nicht nur in Museen, sondern auch in Gärten, Filmen und Comics.
Etwas weiter sehen Sie drei lebensgroße authentische Standbilder. Die Spitzenstücke werden in einem weißglänzenden Raum präsentiert, in dem auch stimmungsvolle Filmaufnahmen von einem Marmorsteinbruch in der Nähe von Carrara in Italien zu sehen sind.
In einem anderen Saal fühlen Sie sich wie auf dem Innenhof eines Hauses im alten Griechenland. In der Mitte steht die Skulptur einer jungen Frau, bemalt mit verträumten Pastellfarben. Projektionen erzeugen ein Spiel aus Hell und Dunkel.

Lehrreiche Entdeckungstour

Der Rundgang durch die Ausstellung ist sehr aufschlussreich. Die Texte sind kurz und übersichtlich. Videos zeigen, wie die alten Griechen und Römer ihre Skulpturen anfertigten: von den Steinmetzarbeiten bis hin zum Bemalen. In den Vitrinen liegen zahlreiche authentische Werkzeuge. Außerdem erfahren Sie einiges über die Pigmente – Ocker, Bleiweiß, ägyptisches Blau -, die die Künstler damals verwendeten.
Ein Audiotour-Gerät bietet zusätzliche Informationen über die Bedeutung, die diese Skulpturen in der Antike hatten. Bildschirme verleihen einen Einblick in die Ausgrabungsgeschichte, die wissenschaftliche Forschung und die Rekonstruktionstechniken.

Spannend und toll für Kinder

Für Kinder gibt es eine extra Audiotour mit maßgeschneiderten Informationen für 7- bis 12-Jährige. Computerspiele mit Puzzle- und Zeichenaufgaben regen sie dazu an, die Farben und Verzierungen auf den Rekonstruktionen genauer zu erkunden. Sie lernen auch die Arbeit in den Steinbrüchen von damals kennen und erfahren, wie die Bildhauer und Maler einst diese Skulpturen schufen.
Am Sonntag und in den belgischen Schulferien (Flandern) können die Kinder ein kreatives Atelier besuchen, das im Eintrittspreis enthalten ist. Dort werden sie dazu eingeladen, sich von den Mustern auf den Skulpturen inspirieren zu lassen. Auf einer kleinen Marmortafel können sie dann eigene Entwürfe machen und danach ausmalen. Ihre Arbeit dürfen sie natürlich mit nach Hause nehmen.

Ergreifende Skulpturen … aus Bronze

Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören auch die Rekonstruktionen einiger berühmter Bronzeskulpturen: zwei altgriechische Krieger sowie ein Skulpturenpaar, das als „Der Boxer (oder Faustkämpfer) und der Prinz” bekannt ist.
Auch die Bronzeskulpturen sahen in der Antike bunter aus, als man denkt: Edelsteine dienten als Augen, Lippen, Brustwarzen und Wimpern wurden mit Kupfer und die Zähne mit Silber überzogen. Sie sind mindestens genauso überraschend wie die bunten Marmorskulpturen.

Erwachsene und Kinder

21 Oktober 2023 – 2 Juni 2024

NL, FR, EN

Durchschnittlicher Besuch: 90 Min.

Unbegrenzt erlaubt

Bart Demarsin
Abteilungsleiter Ausstellungen
+ 32 12 67 03 56
bart.demarsin@stadtongeren.be